Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen*

Gewalt gegen Frauen sowie inter- und transgeschlechtliche Personen äußert sich in unterschiedlichen Formen. In der extremsten führt sie zu Mord.

Im Jahr 2020 sind uns in Österreich 20 Morde an Frauen* durch Partner oder Personen aus dem engeren Umfeld bekannt. Zwei Drittel aller Mordopfer, die von Personen aus dem eigenen Bekanntenkreis getötet werden sind Frauen*. Jede fünfte Frau* erlebt in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt, jede dritte ist sexueller Belästigung ausgesetzt. Und trotzdem wird die Verantwortung häufig den Opfern umgehängt.

Diese Statistiken haben wir alle schon unzählige Male gehört. Aber auch verbale Gewalt und Übergriffigkeit im Internet sind Teil des Problems.

Viel weniger sichtbar ist die Abhängigkeit, in der sich viele Frauen* befinden. Ökonomische Unsicherheit kann verhindern, dass sie sich gegen jegliche Formen der Gewalt zur Wehr setzen. In der Medizin wissen wir über Frauen* nur einen Bruchteil davon, was uns über Männer bekannt ist. Weil unser kapitalistisches System zudem patriarchal ist, wird Medizin in allererster Linie für (cis-)Männer erforscht und konzipiert.

Jetzt ist es Zeit, konkrete Schritte zu setzen. Statt nur Selbstverteidigungskurse für Mädchen* anzubieten, müssen Schulen endlich offen mit allen Schüler:innen über Gewaltprävention sprechen. Frauen*häuser müssen bessere Förderungen erhalten. Wir brauchen ein Grundeinkommen, damit Frauen* nicht länger ökonomisch abhängig von Partnern oder Familienmitgliedern sind, denn finanzielle Sicherheit und die Garantie eines guten Lebens sind Schlüssel zur Freiheit und Emanzipation. Es darf keine profitorientierte Forschung mehr geben, sodass medizinische Versorgung für alle Menschen gleich gut funktionieren kann.

Zeit für Wandel!

Anm.: In allen öffentlichen Statistiken zur Frauen*gewalt in Österreich sind inter- und transgeschlechtliche Personen inkludiert. Um das sichtbar zu machen, setzen wir einen Stern hinter das Wort.

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