Sie stehen für Systemveränderung. Was bedeutet das konkret?

Wir leben in einer Welt, in der der Profitwahn der Reichen und ihrer Konzerne über Mensch, Tier und Planet gestellt wird. Unsere Politiker stecken mit denen unter einer Decke. Das wissen eigentlich alle. Jede und jeder spürt, dass wir uns in die falsche Richtung bewegen. Deswegen wollen wir den Kapitalismus überwinden, weil er die Wurzel all der großen Probleme ist. Unsere vier Hauptanliegen sind leistbares Wohnen, gute Arbeit, mehr Demokratie sowie eine radikale Klimapolitik.

Einige wenige besitzen tausende Immobilien, während die Mehrheit mit immer unleistbareren Mieten kämpft. Der Markt hat hier komplett versagt. Wohnen ist ein Grundrecht und muss für alle leicht leistbar sein. Das schaffen wir nur, wenn wir Wohnraum auch gerechter verteilen. Also Wohnraum denen, die drinnen wohnen und der Gesellschaft. Zehn Wohnimmobilien pro Person sind genug und so schaffen wir es, Wohnen auch wieder leistbar zu machen.

Thema Arbeit: Seit 44 Jahren wurde die Arbeitszeit in Österreich nicht mehr verkürzt. Deswegen haben wir heute hunderttausende Arbeitslose auf der einen Seite und viele im Burnout auf der anderen. Wir wollen daher eine deutliche Arbeitszeitverkürzung, anständige Löhne und eine Gewinnbeteiligung, damit die gute Arbeit real wird. Also gehen wir schrittweise zur 21 Stundenwoche (natürlich bei vollem Lohnausgleich), zu einem 1:5 Lohnverhältnis (Mindesteinkommen 2.000 Euro netto, Höchsteinkommen das Fünffache davon) und einer Bürgerdividende, die jede und jeder ab Geburt bekommt und Gewinnbeteiligungen aus Firmen im Gesellschaftsbesitz garantiert.

Wir wollen auch mehr Demokratie wagen und den machtlosen und teuren Bundesrat durch einen Bürgerrat als zweite Kammer des Parlaments ersetzen. In diesem sitzen künftig 100 per Los gezogene Personen (50 Männer, 50 Frauen) aller Altersschichten und Lebenshintergründen. Und wir statten den neuen Bürgerrat mit Machtbefugnissen aus. So muss zum Beispiel jedes Gesetz den neuen Bürgerrat passieren, um Gültigkeit zu erlangen.

Großartiges Interview mit unserem Spitzenkandidaten Fayad Mulla im Bezirksblatt: https://www.meinbezirk.at/wien/c-politik/erben-ist-keine-leistung_a3633804

1 Comment
21. September 2019

Meine Meinung:

Super Interview im Bezirksblatt. Einige Antworten haben mir besonders gut gefallen:

Zitat:

Wir alle hätten weniger Probleme miteinander , aber auch mit unserer Umwelt und dem Klimawandel, wenn wir uns von dem zwanghaften Besitzstreben verabschieden würden. Wieso ist es cool, wenn man ein Auto besitzt. und warum muss es gerade ein übermässig grosses sein. Wieviel Platz würden wir in Städten sparen, wenn alle, die jetzt ein Auto besitzen, einen Smart oder ein Mopedauto hätten. Es sitzt ohnedies immer nur eine Person in den Fahrzeugen. Ich weiss schon, da kommt wieder das Argument, da kann man ja nichts transportieren, wie bringe ich die neuen Möbel nach Hause. Die Antwort ist einfach: mieten! Es müsste viel mehr zu mieten geben. Wenn man für einen Transport ein grosses Fahrzeug braucht, dann soll man es ohne grossen Aufwand bekommen können. Mit Wohnungen das Gleiche! Es muss modern werden, eine Wohnung zu mieten. Wohnungen werden von der Allgemeinheit für die Allgemeinheit errichtet. Neue Häuser werden dort errichtet, wo alte Häuser nicht mehr zu renovieren sind. Es ist doch nicht normal, dass jeden Tag in Österreich 640 Hektar (=ca. Fussballfelder) zubetoniert werden, die Ortszentren aber aussterben und Autobahnen wachsen. Wohnen ist ein verbrieftes Menschenrecht, es muss jedem zur Verfügung stehen.

Überhaupt soll alles, was ein Grundbedürfnis ist, zu einem geringen Preis erhältlich sein, wenn nicht sogar gratis. Dazu müssen wir aber unser Wirtschaftssystem modifizieren. Hohe Steuern für alles Umweltbelastende, weg mit Steuern auf Arbeit. Anrechnung von Tätigkeiten, zum Beispiel Freiwillige Feurerwehr, Ordnerdienste bei Veranstaltungen usw., die der Allgemeinheit dienen, werden als Arbeit gerechnet.

Die lächerlichen Argumente, dass man einen Pendler aus einem waldviertler Kuhdorf nicht mit der U-Bahn nach Wien bringen kann, und er durch einen höheren, umweltgerechten Spritpreis belastet würd, entbehren jeder Grundlage. Ein kleiner, aber wirkungsvoller Schritt wäre der Ausbau des ÖNV, drei Busse pro Tag und am Wochenende überhaupt keiner, sind zu wenig. Ein Spritpreis der wehtut, bring die Leute in die Autobusse. Und diese könnten sich dann mit einem günstigen Ticketpreis nicht gewinnbringend selbst erhalten!

Mit dem Streben nach Besitz geraten wir in Stress und

Zitat:

Halten wir zusammen und wählen nicht nur am 29. September, sondern immer

⨂Wandel,

Marcus Wahl-Lupu

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