Wer wir sind, wie wir arbeiten
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Neue Strukturen als notwendiger Impuls für Wandel
Für eine reale Perspektive auf politischen Wandel braucht es mehr als gute Ideen und engagierte Menschen. Dafür ist der Widerspruch zwischen den verschiedenen Parteiprogrammen und den realen Verhandlungspositionen und Machtkämpfen in der Politik schon lange zu groß. Selbst die etablierte Politik krankt oft weniger an ihren Inhalten als an ihren riesigen Apparaten und starren Hierarchien, die jede Bewegung nach vorne ersticken.
Wandel bedeutet, die konkreten Strukturen und Prozesse hinter politischen Entscheidungen zu hinterfragen und neu zu entwickeln und organisieren. Dafür müssen wir uns von vielen Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten befreien und auf neue Wege einlassen, wie wir miteinander arbeiten und demokratisch entscheiden. Nur so kann ein neues Miteinander entstehen, dass unsere Politik so dringend braucht.
Wandel heißt Vielfalt leben. Wir alle teilen die Vision einer guten Gesellschaft und doch trägt das Wort Wandel für jede und jeden von uns auch eine ganz eigene Bedeutung. Und es ist genau diese Vielfalt in den Schwerpunkten und Zugängen, die unser Bemühen um ein gemeinsames, größeres Ziel so besonders macht. Genau diesen Wunsch nach Teilhabe und Vielfalt möchten wir auch in unserer Arbeit zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig wollen wir aber auch eine Struktur, die uns die Flexibilität lässt, uns selbst mit dem Wandel zu ändern und Offenheit und Durchlässigkeit nicht nur zulässt, sondern auch fördert.
Soziokratie als Parteiform
Wir haben uns entschieden, uns soziokratisch zu organisieren. Die Soziokratie ist eine Methode der Selbstorganisation, die Wandel zu einem strukturellen Teil der Entwicklung unserer Partei macht. Dabei ist die Soziokratie sowohl ein System transparenter Entscheidungsfindung als auch eine effektive Kultur des Miteinanders. Sie beruht auf der Urform gesellschaftlichen Dialogs: dem Sprechen im Kreis. Spricht man im Kreis, werden alle gehört – auch die Leisen und jede Meinung erhält uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Egal ob man dabei spricht oder schweigt, niemand muss hier um seinen Platz kämpfen.
Die Soziokratie schafft Hierarchien nicht ab, sondern transformiert sie von der alten Hierarchie der Macht zu einer Hierarchie der Argumente. Unsere Entscheidungen werden im Konsent getroffen, d.h. erst dann, wenn niemand mehr einen argumentierbaren Widerstand hat. Jeder Kreis hat seine eigenen Ziele und agiert innerhalb seiner Grenzen autonom. Angrenzende Kreise sind jeweils „doppelt verknüpft“, d.h. in jedem Kreis sitzen jeweils auch zwei Personen aus jedem angrenzenden Kreis, ohne deren Konsent keine Entscheidung getroffen werden kann.
In einem Kreis werden alle gehört, auch die Leisen, und niemand muss um seinen Platz kämpfen. Diese Kreise sind hierarchisch miteinander verbunden und münden in einen zentralen Koordinationskreis. Kreise werden auf regionaler Ebene, in Gemeinden und auf Bundesländerebenen gegründet und dienen der Entscheidungsfindung. Arbeitskreise sind davon getrennt und werden individuell organisiert. Die Hierarchie der Kreise ist nach Regionen und Themen geregelt und Kreise entsenden in den jeweils höher gereihten Kreis zwei VertreterInnen. Regionale Kreise bilden genauso wie jene für Inhaltsarbeit, Pressearbeit, IT-Struktur etc. und agieren in ihrem Entscheidungsbereich autonom.
In jedem dieser Kreise werden Entscheidung im Konsent gefällt, also nur dann wenn keines der Mitglieder einen begründbaren Widerstand hat. In der Praxis erweist sich die als extrem effektiv und führt zu sehr tragfähigen Entscheidungen. Durch die Verbindung der Kreise mit dem jeweils darüber liegenden Kreis wird ein starker Informationsaustausch und Einbindung in Entscheidungen geschaffen, wodurch ein sehr inklusives System entsteht.
Durch die Verbindung der Kreise und dem zentralen Koordinationskreis entsteht kollektive Intelligenz und das Ignorieren einzelner Bedürfnisse wird verhindert, während wir als Organisation sehr handlungsfähig und agil bleiben. Soziokratie beruht auf Gleichberechtigung und dem Prinzip der Zustimmung.
Zusätzlich zu den Arbeits- und Regionalkreisen gibt es auch noch einen Vorstandskreis, in dem der gewählte Vorstand des Wandel sitzt. Dieser ist für die Außenvertretung, Pressearbeit, Strategieentwicklung sowie das tägliche Geschäft zuständig.
Mehr Details zur Soziokratie gibt es auf soziokratiezentrum.org