Zukunftsprogramm

Zukunftsprogramm

Konkrete Utopie – Konkrete Politik

Konkrete Utopie.
Konkrete Politik.

Der Wandel macht sich auf.
Als Bewegung und als Partei.

Der Wandel
macht sich auf.
Als Bewegung
und als Partei.

Weil wir nicht länger im Würgegriff von Oligarchen, ihrer Lobbyarmeen und deren politischen Handlangern leben wollen. Weil wir nicht länger zulassen wollen, dass sie in ihrem neoliberalen Wahn alles dem Profitstreben unterordnen. Dass sie Mensch, Tier und Umwelt nur mehr als Ressourcen behandeln. Wir machen uns auf, weil wir Gesellschaft, Umwelt, Politik und Wirtschaft in ein fortschrittliches und gerechtes Morgen führen wollen. Weil Freiheit, Gleichheit, Demokratie und Gerechtigkeit für uns keine leeren Schlagworte sind. Sie sind Perspektiven. Für eine Zukunft für uns, unsere Kinder und unseren Planeten.

Auch wir alle waren einmal Kinder. Kinder, die sich eine aufregende gute Zukunft erträumen konnten. Voll Fortschritt, Gemeinschaft und Frieden. Eine Zukunft, in der wir in einem Land leben, das Teil einer großen europäischen Gemeinschaft, einer internationalistischen Welt ist. Eine Zukunft, in der Menschen, Politik und Unternehmen an einem Strang ziehen. In der das Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft einander bedingen und das höchste Ziel ist. Eine Gemeinschaft, geprägt von Zusammenhalt, Respekt und Liebe. Eine Welt, die sich immer wieder aufs Neue in eine bessere und gerechtere Zukunft aufmacht.

In eine Zukunft, in der ein gutes Leben für alle real ist. In der wir ein Grundeinkommen und gute Jobs für alle haben werden, weil wir die Wirtschaft demokratisiert und das Recht auf Arbeit eingeführt haben. Wir werden die Arbeitszeit reduziert haben und lassen Roboter die Dinge erledigen, an die wir keine Gedanken und keinen Schweiß mehr verschwenden wollen. Wir haben die nächste Stufe der Demokratie erklommen und diskutieren und entscheiden die großen Themen unserer Zeit gemeinsam. Mit demokratisierten Medien, bei denen faktenbasierter und kritischer Journalismus die treibende Kraft ist. Wir werden in einer offenen Gesellschaft leben, zu der alle ihren Teil beitragen. Eine Gesellschaft, die nicht mehr von einigen Wenigen dominiert wird. Wir bilden uns ständig weiter, weil wir uns auf die Zukunft freuen und ständig Neues erfahren wollen. Wir haben die Erderwärmung deutlich verlangsamt, indem wir uns endlich auf unseren Menschenverstand und auf die Wissenschaft besonnen haben. Wir haben die meisten Fluchtgründe eliminiert, indem wir Ausbeutung durch Konzerne, Umweltzerstörung, Waffenexporte und Kriege gestoppt haben. Wir greifen wieder nach den Sternen und die erste Siedlung am Mars bringt ungeahnten wissenschaftlichen Fortschritt. Wir haben den Internationalismus wiederbelebt und völlig neue, demokratische und transparente Vereinte Nationen geschaffen. Und wenn einmal der Lebensabend kommt, wird er zu einer Zeit der Muße, in der wir uns dem zuwenden können, wofür wir vorher keine Zeit und keinen Kopf hatten. Das ist die Zukunft, die wir wollen. Dort können wir in einer Generation sein.

Wenn wir das alles erreicht haben, werden wir feiern, kurz rasten und dann den nächsten Schritt in die Zukunft gehen. Wir bleiben nie mehr stehen und streben ständig nach dem guten Leben für alle. Am Land wie in den Städten. In Österreich wie in der Europäischen Union. Auf unserem Kontinent wie im Rest der Welt. Weil wir es können, weil wir es wollen, weil wir Menschen sind.

Unser Weg zum Ziel

Unser Weg führt uns in die Parlamente, jene Orte, die noch immer Gesetzen ihre Wirksamkeit verleihen. Diese Orte wollen wir von den Oligarchen und ihren politischen Handlangern zurückerobern. Ins Herz der Demokratie werden wir einen Gegenentwurf stellen: eine gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Utopie, die das Potential hat, den Kurs der Geschichte zu verändern. Dabei verstehen wir uns als Teil einer großen Bewegung, die den gesellschaftlichen, ökologischen und demokratischen Wandel an unterschiedlichsten Orten vorantreibt. Wir sind ihr politischer Arm, der das zu lange vernachlässigte Feld der parlamentarischen Demokratie neu belebt.

1. Der Staat als Drehscheibe

Staat und Gesellschaft wurden in vielen Bereichen völlig neu ausgerichtet. Dort wo es keine Demokratie gab, haben wir als Gesellschaft neue Informations- und Mitbestimmungsmöglichkeiten eingeführt. Wo Transparenz gefehlt hat, haben wir für Offenheit und Nachvollziehbarkeit gesorgt. Und an allen Orten, an denen Private unverhältnismäßig viel Macht und Besitz hatten, haben wir interveniert.Wir haben es geschafft, gemeinschaftlichen Besitz mit transparenten Prozessen und demokratischen Entscheidungen zu kombinieren. Wir haben mehr Vertrauen, Effizienz und Kontrolle in den staatlichen Sektor gebracht. Wir haben die nächste Stufe unserer Demokratie erklommen und bestimmen über Richtungsentscheidungen unserer Gesellschaft offen und gemeinsam.

Gleich an Rechten und Würde nehmen heute alle Menschen im Vollen an unserer Gemeinschaft teil. Geschlecht, Hautfarbe oder Elternhaus spielen bei den Entfaltungsmöglichkeiten, bei der Entlohnung und der gesellschaftlichen Anerkennung kaum noch eine Rolle und das Ende jeglicher Diskriminierung ist in Sicht. Es war keine einzelne Maßnahme, die all das erreicht hat, sondern eine breite Mischung aus Gesetzen, kombiniert mit einer neuen Offenheit in der Debatte und einem Wandel in den Köpfen der Menschen. Heute können wir unsere Unterschiedlichkeit leben, weil wir unsere Gleichheit anerkennen.

Mitbestimmung der Bürger und Bürgerinnen durch On- und Offline-Bürgerräte haben wir auf Gemeinde-, Bezirks- und Landesebene etabliert und die Auswirkungen waren überwältigend. Bessere und viel tragfähigere Gesetze, die breite Unterstützung durch die Bevölkerung erfahren, waren die Folge. Motiviert von diesen Erfahrungen haben wir mehr und bessere Demokratie auch auf höchster Ebene gewagt: Den überflüssigen und machtlosen Bundesrat haben wir durch einen transparenten und mit mächtigen Werkzeugen ausgestatteten Bundesbürgerrat ersetzt. In diesem sitzen seither hundert per Los gewählte Bürgerinnen und Bürger je ein Jahr lang. Der Bundesbürgerrat kann Gesetze des Nationalrates ablehnen, muss Verfassungsänderungen zustimmen und kann mit entsprechender Mehrheit auch Neuwahlen ausrufen. Beteiligung und Interesse an Politik und Demokratie haben ungeahnte Höhen erreicht.

Der Staat nimmt seine Verantwortung für die gesellschaftliche Grundversorgung wahr, indem er die Schalthebel unserer Gesellschaft und Wirtschaft übernommen hat. Er besitzt und verwaltet all das, was wir unabdingbar für ein gutes Leben brauchen: Bildung, Gesundheit, Pensionen, Sicherheit, Banken, Infrastruktur und ganz zentral Wohnraum, den wir durch öffentlichen Wohnbau ständig erweitern. Profite gehören in diesen Bereichen der Vergangenheit an, und die Bevölkerung muss diese auch nicht mehr finanzieren. Das alles funktioniert, weil die Menschen neues Vertrauen in den Staat gewonnen haben. Zum einen, weil gemeinsam mit den Bürgern und Bürgerinnen über die Ziele dieser Grundversorgung entschieden wird. Zum anderen weil Transparenz in den Parlamenten, in Ministerien und Behörden durch open data und ohne Amtsgeheimnis völlig neu gelebt wird.

Schulen sind keine marktkonformen Ausbildungsfabriken mehr, sondern offene Räume zum Lernen, Experimentieren und Interagieren. Für alle gemeinsam, unabhängig davon aus welchem Haus man kommt. Mit dem Ziel, die Kleinen und Jungen auf das Leben vorzubereiten, ihnen selbständiges Denken, Selbstverwirklichung und Reflexionsvermögen beizubringen. Dazu ist ein starkes Fundament der Allgemeinbildung notwendig, genauso wie Kompetenzen im Umgang mit Medien und Beschaffung/Bewertung von Informationen, politische Bildung, handwerkliche Fertigkeiten, Kultur, Sport und vieles mehr. So bereiten wir die nächsten Generationen auf ihre Rolle als selbstbewusste Akteure einer solidarischen und fortschrittlichen Gesellschaft vor.

Österreich tat den ersten Schritt in Richtung der Vereinigten Staaten von Europa. Dem gemeinsamen Europa der gleichen Rechte, der Transparenz, der Demokratie. Andere EU-Staaten folgten dem Beispiel und schafften nationale Regelungen, die nur dem Eigenvorteil dienten und oft zum Schaden der anderen waren, ab. Europaweite Demokratiekonvente wurden gestartet, um eine völlig neue Demokratische Europäische Union zu schaffen. Eine Union, in der gemeinsam auf europäischer Ebene entschieden wird, in der regionale Sonderwege keinen Sinn machen. In der regionale Entscheidungsmöglichkeiten exakt dort gestärkt wurden, wo zentralisierte Richtlinien viel zu weit entfernt von der Region und Lebensrealität der dort ansässigen Menschen waren. Die Bürger und Bürgerinnen Europas, die Regionen und das Europaparlament haben die Macht übernommen und die Vereinigten Demokratien von Europa waren geboren.

Als zentrale Säule unserer Demokratie und wichtigstes Informations- und Kontrollgremium sind wir bei den Medien komplett neue Wege gegangen, um ihre ursprüngliche Funktion wiederherzustellen und journalistisches Arbeiten zu ermöglichen. Erstens wurde Medien die Gewinnorientierung untersagt und die Eigentümerschaft in Stiftungen und Vereinen übertragen. Zweitens dürfen sie sich nur mehr über ihre Konsumenten sowie staatliche Medienförderung finanzieren, womit auch die Beeinflussung der Menschen und Medieninhalte durch Werbung und Konzerne Geschichte war. Verwaltet und gestaltet werden Medien heute durch die JournalistInnen selber, die nun in den höchsten Entscheidungsgremien jedes Mediums sitzen. Sie entscheiden über Inhalte und Ziele, wählen ChefredakteurInnen und GeschäftsführerInnen. Die Wiederherstellung von freien und transparenten Medien und ihre Kontrollfunktion waren Garant für das Gelingen von vielen anderen demokratiepolitischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Projekten.

2. Gutes Leben, gute Arbeit

Das gute Leben für alle ist das Ziel, auf das wir hinarbeiten. Der Maßstab, an dem wir all unser Handeln und unsere Politik messen. Dazu gehört auch die gute Arbeit, in der sich Menschen produktiv und sinnvoll entfalten können und die die ökonomischen Grundlagen für unser Zusammenleben schafft. Die extremen Veränderungen der Arbeitswelt durch Roboter, Digitalisierung und künstliche Intelligenz haben uns aufgerüttelt und waren gleichzeitig die Chance, um unsere Träume zu erreichen. So werden heute große Teile der Arbeit, die wir Menschen nicht machen wollen, von Maschinen erledigt; und das ist gut so. Denn die Gewinne an Zeit, Geld und Produktivität lassen wir allen Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen. So arbeiten heute viel mehr Menschen in guten Jobs, die menschliche Kreativität und Hingabe brauchen. Genauso aber auch in Berufen, die wir einfach nicht an Maschinen abgeben wollen, sei es im handwerklichen, sozialen, künstlerischen oder pädagogischen Bereich. Das alles haben wir geschafft, weil wir die Wirtschaft, allen voran die Unternehmen, demokratisiert und auf das Gemeinwohl ausgerichtet haben.

Dem Gemeinwohl verpflichtetPolitik und Wirtschaft sind dem Wohl, der Sicherheit der Menschen und dem gesellschaftlichen Fortschritt verpflichtet. Deshalb haben wir das BIP in den Hintergrund gedrängt und messen unseren Erfolg nun an der Gesundheit der Menschen, den wissenschaftlichen Errungenschaften, am Bildungsniveau, am wirtschaftlichen Output, an der Höhe der Lohnquote, an demokratiepolitischer Teilhabe, am sozialen Zusammenhalt, an ökologischer Stabilität, an Sicherheit und Wohlbefinden der Bevölkerung. Alles ändert sich durch diese Neuausrichtung von Staat und Unternehmen, weil nur mehr erhalten, produziert und gefördert wird, was dem guten Leben dient.

JobgarantieSeit wir das Recht auf gute Arbeit in der Verfassung verankert haben, gehört unfreiwillige Arbeitslosigkeit der Vergangenheit an. Heute bleibt keine Arbeit mehr liegen oder muss unbezahlt verrichtet werden. Der Staat garantiert das Recht auf Beschäftigung und schafft Jobs verstärkt selber, die in der Privatwirtschaft nicht entstehen, aber trotzdem notwendig sind. Gerade in bisher oft unterbesetzten und für die Gemeinschaft zentralen Bereichen wie Pflege, Bildung, Soziales oder Naturschutz konnte die Beschäftigungslücke geschlossen werden. Und so werden unser Kinder heute in Kleingruppen betreut und unterrichtet, unsere Ältesten von persönlichen PflegerInnen würdevoll behandelt und die Umwelt nachhaltig gepflegt.

21 Stunden reichenStändig fortschreitende Automatisierung und die Zielvorgabe Vollbeschäftigung haben die Chance eröffnet und wir haben sie genutzt: Schrittweise haben wir mittlerweile eine Vollzeitarbeitswoche mit 21 Stunden erreicht. Wenig verwunderlich sind motivierte, produktive, effiziente und entspannte MitarbeiterInnen das Resultat, genauso wie der aus dem Zugewinn von Zeit, Muße und Kontemplation resultierende gesellschaftliche und familiäre Zusammenhalt. Burn- und Boreouts durch Arbeit existieren heute genauso wenig wie durch zu viel Arbeit ruinierte Körper. Arbeit ist gerecht verteilt und für alle da. Und noch viel wichtiger: Wir haben Zeit gewonnen. Für Familie, für Mitmenschen, für die Umwelt, die Demokratie, zum Nachdenken und Muße haben.

Chancengleichheit durch VermögensobergrenzeZu große Ungleichheit hat lange genug Mensch und Planet ruiniert und unser Gerechtigkeitsempfinden zutiefst verletzt. Eine Vermögensobergrenze war daher dringend nötig, um die undemokratische Macht der Superreichen zu beenden und den arbeitenden Menschen den ihnen bisher vorenthaltenen Anteil an den von ihnen erarbeiteten Gewinnen und Vermögen der vergangenen Jahrzehnte zurückzugeben. Oligarchen gibt es seitdem genauso wenig wie Menschen, die in Armut leben müssen. Dieser Schritt hat auch zu einer massiven Demokratisierung von Wirtschaft, Politik und Medien geführt und ermöglicht, Steuern auf Arbeit komplett abzuschaffen. Kurz danach wurde auch der Beginn völlig neuer Nutzungsrechte eingeläutet und damit der erste Schritt zu einer wahrlich gerechten Welt voll Chancengleichheit von Geburt an gesetzt.

Lohngerechtigkeit für alleÖkonomische Gerechtigkeit beginnt beim Einkommen, das sowohl Belohnung für als auch Abbildung von Leistung ist. Die Gehalts- und Boni-Exzesse der Vorstandsetagen und die gleichzeitig sinkenden Löhne für harte Arbeit haben wir beendet – heute entlohnen wir Arbeit gerecht. Umgesetzt wurde dies mit einem Lohnverhältnis von eins zu fünf, bei dem die Bestbezahlten maximal das Fünffache des Mindestlohnes verdienen. Zum einen können durch einen ehrlichen und gerechten Mindestlohn nun alle durch Vollzeitarbeit ein gutes Leben führen. Zum anderen entsprechen die Gehaltsunterschiede nun viel mehr den realen und auch anerkannten Leistungsunterschieden und Mehrarbeit. Wir haben damit eine egalitäre meritokratische, eine Gesellschaft der klügsten und integersten Köpfe und absoluten Gleichheit an Rechten erreicht.

Gesundheit für Geist und KörperTeure und unfaire Zweiklassenmedizin existiert in Österreich schon lange nicht mehr. Pharmaunternehmen geben nicht mehr den Ton an und Patente auf Medikamente und gewinngesteuerte Ärzte und Ärztinnen akzeptiert niemand mehr. Unser Gesundheitssystem ist effizienter denn je und jede und jeder hat Zugang zur modernsten Versorgung. Wir haben das ganze System auf Erhalt der Gesundheit und Prävention ausgelegt und so die Krankheitsfälle auf ein bisher für unmöglich gehaltenes Niveau gesenkt. Der mündige Mensch, gesunde Ernährung, Sport und Vorsorge bestimmen heute das Gesundheitssystem. Genauso wie die massive Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Pflege- und Gesundheitsbereich durch anständige Löhne und gute Arbeitszeiten.

3. Demokratisches Wirtschaften

Das teildemokratische System haben wir hinter uns gelassen und leben mittlerweile in einer vollwertigen Demokratie. Wo früher noch die gesamte Wirtschaft und die meisten Unternehmen de facto undemokratisch funktionierten, gibt es heute starke Beteiligung der MitarbeiterInnen und der Gesellschaft an Besitz und Entscheidungen. Wir haben die Realwirtschaft aus den Fängen der sinnlosen Finanzindustrie befreit und Monopolen in privater Hand den Riegel vorgeschoben. So sind Unternehmen heute Teil der Gesellschaft und nicht mehr Gegenspieler. Resultat war ein Leistungsfeuerwerk und unsere heutigen wirtschaftlichen Kennzahlen liegen auf einem Niveau, das im Kapitalismus als unerreichbar galt.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entscheiden mit Ein Unternehmen ist nichts ohne seine Angestellten und deswegen reden diese nun auch bei den wichtigen Entscheidungen mit. Je größer das Unternehmen, desto mehr Mitsprache für alle. Denn alle MitarbeiterInnen gemeinsam lassen das Unternehmen wachsen, tragen finanzielles und oft auch gesundheitliches Risiko und bringen mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung das Unternehmen voran. So bestimmen die Angestellten nun die wichtigen Unternehmensentscheidungen, wie etwa die Wahl des CEOs oder die Gehälter. Luxusreisen der Vorstandsetage oder Standortschließungen zugunsten von Niedriglohnländern hat sich seitdem keine Chefin und kein Chef mehr vorzuschlagen getraut. Genauso sind auch die Verbundenheit zum Unternehmen und die Leistungen und Hingabe der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen rapide gestiegen.

Finanzmärkte vom Aussterben bedroht Die internationalen Finanzmärkte schrumpfen seit Jahren und ihr Ende ist in Sicht. Unter anderem durch die Einführung eines Verbots von Spekulation mit Währungen, Rohstoffen und Nahrungsmitteln, einer Mindesthaltedauer von Aktien, der Ahndung von Geschäften mit Unternehmen in Steuersümpfen mit Freiheitsstrafen und einer Finanztransaktionssteuer wurden immer mehr gesellschaftsschädigende sowie Natur und Menschen ausbeutenden Machenschaften beendet. Was uns früher als Lebensader der Wirtschaft verkauft worden war, hat sich als reines Pyramidenspiel entpuppt. Ein Bereich der Finanzindustrie nach dem anderen wurde geschlossen.

Private Monopole sind Vergangenheit Wir haben den Mut aufgebracht, transnationale Konzerne, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts durch ihre Monopol- bzw. Oligopolstellungen unfassbare Gewinne und undemokratische Macht angehäuft haben, herauszufordern. Großkonzerne wurden in einzelne kleinere Unternehmen aufgespalten, sozialisiert und so regional wie möglich organisiert. Dort wo eine Zerschlagung keinen Sinn machte, wie bei manchen Digitalkonzernen, wurde durch Sozialisierung der Privatbesitz am natürlichen und sinnvollen Monopol beendet. Durch das Ende der Marktverzerrungen kam es zu einem massiven Anstieg an Neugründungen von Unternehmen, denen nicht nur der Markteintritt, sondern auch eine ungeahnte Vielfalt an schöpferischem Unternehmertum ermöglicht wurde.

Der Zukunfts- und Wohlstandsfonds Gemeinschaftlichen Besitz haben wir ganz anders, neu, demokratisch, transparent und für das Volk gewinnbringend geregelt. Nach der Gründung des Zukunfts- und Wohlstandsfonds wurden in diesen Unternehmensbeteiligungen und Erträge aus der Erbschaftsabgabe und aus Finanztransaktionssteuern eingebracht. Jeder dauerhaft im Land wohnhafte Mensch erhielt einen unveräußerlichen Anteilsschein an diesem Fonds, der ein Leben lang gilt und jedem/r AnteilseignerIn eine jährliche Gewinnbeteiligung garantiert. Durch absolute Transparenz und Mitbestimmungsmöglichkeiten, wie der Wahl des Fondsvorstandes durch die VolksaktionärInnen, haben wir Vertrauen und ein Management im Interesse des Volkes umgesetzt. So funktioniert sozialisierter Besitz und jährlich folgen weitere Länder unserem Erfolgsmodell.

4. Rettung von Mensch und Planet

Den Klimawandel konnten wir nicht mehr vollständig aufhalten. Dafür haben wir einfach zu viele Jahrzehnte tatenlos zugesehen. Durch massive internationale Anstrengungen gemeinsam mit den Vereinten Nationen konnten wir die Erderwärmung bei zweieinhalb Grad einpendeln, den Anstieg des Meeresspiegels bei einem Meter stoppen und das Artensterben beenden. Die nicht mehr abwendbaren Auswirkungen waren aber trotzdem fatal. Zunehmende Extremwetterereignisse in allen Weltregionen, versunkene Inselstaaten, überschwemmte Millionenstädte und Millionen Menschen auf der Flucht. Aber wir haben das Ruder herumgerissen und es gibt wieder Hoffnung. Die radikalen Umstellungen in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft haben erste Früchte getragen. Der Meeresspiegel steigt nicht mehr weiter und Flora und Fauna beginnen sich zu erholen.

Energie gehört nicht mehr zu unseren Sorgen Binnen 20 Jahren haben wir den weltweiten Energiebedarf durch die Steigerung der Energieeffizienz und einen massiven Rückgang der Ressourcen- und Energieverschwendung drastisch reduzieren können. Den verbleibenden Rest haben wir durch erneuerbare Energietechnologien abgedeckt und nicht nur das. Die letzten fossil-nuklearen Energiekonzerne haben Konkurs angemeldet, weil sie ohne die Subventionen der Vergangenheit und durch eingeführte Kostenwahrheit nur mehr Defizite schrieben. Das alles haben wir erreicht, weil gesellschaftlicher und technischer Fortschritt heute Hand in Hand gehen und der Staat seine Führungsrolle übernommen hat.

Mobilität für die Menschen Der Mensch ist ins Zentrum der Raumplanung gerückt. Mobilität wird als das gedacht, was es eigentlich ist: Der Zugang zu anderen Menschen, Informationen und Gütern. Städte, Dörfer und Verkehrslösungen werden rund um die Bedürfnisse der Menschen geplant. Ein verschränktes Verkehrssystem mit einem breiten öffentlichen Netz aus Zügen, U-Bahnen und Bussen und einem sicher verfügbaren Netz aus Sharingprodukten für den Individualverkehr ist das Herzstück. Mit dem gleichen Prinzip haben wir auch den Waren- und Güterverkehr organisiert und durch das Teilen von Transportmitteln eine unglaubliche Reduzierung von Doppelgleisigkeiten erreicht.

Eine Landwirtschaft wie im Bilderbuch Der Abschied von der industriellen Landwirtschaft war nicht schwer. Regionale Erzeugung von gesunden Nahrungsmitteln in kleinen und mittleren Betrieben, die gemeinsam arbeiten, hat die umweltzerstörende und mensch- und tierverachtende industrielle Landwirtschaft ersetzt. Überall auf der Welt können heute wieder Millionen Menschen ein gutes Leben als Bauern und Bäuerinnen führen. Das Klima hat es uns gedankt, genauso wie die Böden, die Tiere, die Biodiversität, die gesunden KonsumentInnen und all die Menschen, die ihre Heimat nicht mehr verlassen müssen, weil sie nun eine Arbeit haben, von der sie gut leben können. Gesundheit und Wohlbefinden durch gute und gesunde Nahrung, ebenso wie die dadurch gesenkten Kosten im Gesundheitsbereich sind ganz selbstverständlich.

Wir atmen wieder saubere Luft Mit diesen gewaltigen Transformationen im Energiesystem, der Landwirtschaft sowie der Mobilität wurde auch der Ausstoß von Luftschadstoffen auf ein gesundheits- und umweltverträgliches Maß reduziert. Immer weniger Menschen sterben frühzeitig an den höchst giftigen Feinstaub- oder Schwefeldioxidemissionen und vor allem Kinder und Alte können nun wieder in Großstädten sorgenfrei ins Freie gehen. Ein Grund zur Freude, aber keiner zum Rasten, denn global gesehen gibt es noch unzählige Umweltvergehen der vergangenen Jahrzehnte zu beheben. Die Meere, Seen und Flüsse werden weiter auf Hochtouren von Plastik befreit. Die Fischbestände wachsen wieder genauso wie die Insektenpopulationen. Millionen Bäume werden täglich gepflanzt und Wüsten zurückgedrängt.

Was tun?

Das ist das Morgen, das wir wollen. Es wirkt utopisch, aber genauso wie die heutige Realität vom Menschen geschaffen wurde, kann auch die Zukunft frei von uns bestimmt werden. Stehen wir gemeinsam auf, gibt es nichts Mächtigeres als uns. Wir sind die Vielen und holen uns unser demokratisches Recht zu entscheiden, welche Politik wir machen wollen. In welcher Gesellschaft wir leben wollen. Welches Wirtschaftssystem wir gerecht finden. Das steht uns zu und zwar nur uns. Wir machen uns heute auf, denn es gibt viel zu gewinnen. Ständig geleitet vom Ziel nach mehr Freiheit, Gleichheit, Demokratie und Gerechtigkeit. In den Betrieben, auf den Straßen, in den Parlamenten fordern wir unser Recht ein und geben uns mit keinem Strich weniger zufrieden. Weil es um uns geht, unsere Kinder, unsere Schulen, unsere Krankenhäuser, unsere Betriebe, unsere Umwelt, unsere Demokratie, unser Europa, unseren Planeten. Die Zeit der Könige ist zu Ende. Jetzt beginnt die Zeit des Volkes.