Spigel vom April 1964: Schon damals war klar, dass durch Automation immer mehr Jobs wegfallen werden und sich auch die Arbeitswelt immer mehr beschleunigt.
54 Jahre ist das her. Damals nichts Bedrohliches, denn je produktiver die Menschen waren und desto weniger Arbeit es dadurch gab, umso mehr wurde die Arbeitszeit verkürzt. Damals galt noch die 45 Stundenwoche (in Deutschland waren es sogar 48).
Das System funktionierte perfekt. Bis vor 40 Jahren, als sich einige Reiche und Mächtige dachten, dass es jetzt genug damit ist. Sonst haben die Menschen ja irgendwann noch zu viel Zeit zum Nachdenken über andere Dinge, die sie dann auch noch verändern wollen. Leider vergaßen damals die Arbeiter und Angestellten, dass man für seine Forderungen auch einstehen und wenn es nicht anders geht, auch streiken muss. Nur so kam es überhaupt jemals zu Verbesserungen für die Arbeitnehmer.
Heute kämpft nur mehr eine Seite. Wenn nicht noch mehr gehackelt wird, nochmehr unbezahlte Überstunden geleistet werden, noch weniger Unternehmenssteurn gezahlt werden müssen, dann wird ins Ausland abgewandert und Politik und Arbeiter kuschen.
Was wir wirklich sagen sollten, wenn dieses ewige Drohgebärde kommt: Bring it on!
Und dann schauen wir uns an, ob der Billa, die Voest oder Magna irgendwohin abwandert, wo es nicht so viel Kaufkrauft, hochqualifizierte Arbeiter und Top-Infrastruktur gibt wie in Österreich.
Holen wir uns die gute Arbeit. Geschenkt gibt es sie nicht.