Häufig handeln wir erst dann, wenn es schon zu spät ist

Häufig handeln wir erst dann, wenn es schon zu spät ist. Wir betreiben viel eher Symptombekämpfung, als dass wir an der Wurzel der Probleme ansetzen.

Institutionen wie die der Polizei sind ein Paradebeispiel. Statt uns als Gesellschaft damit auseinanderzusetzen, wie Kriminalität entsteht und wächst, reagieren wir erst, wenn es zu spät ist. Die Idee, die Polizei würde Verbrechen verhindern, ist ein Fehlschluss. Sie handelt erst dann, wenn das Verbrechen schon begangen ist.

Statt uns darauf zu verlassen, sollten wir uns viel eher damit auseinandersetzen, welche Strukturen innerhalb unserer Gesellschaft dazu führen, dass Menschen Verbrechen begehen. Wir sollten sicherstellen, dass jede:r einzelne von uns die Dinge zur Verfügung hat, die alle Menschen für ein Gutes Leben benötigen. Neben genug Geld gehört eine gute und sichere Gesundheitsversorgung, genauso wie ein Dach über dem Kopf, genug zu Essen, Kinderbetreuung und Bildung, sowie Unterstützung in Krisensituationen, wie beispielsweise Suchterkrankungen dazu.

Teil davon ist aber auch, dass wir Praktiken wie Korruption und Steuerhinterziehung einen Riegel vorschieben, denn auch das sind Verbrechen. Wir müssen eine Gesellschaft schaffen, in der kein Mensch in die Kriminalität getrieben wird und in der alle Menschen gleichermaßen Konsequenzen erfahren, unabhängig von Vermögen und gesellschaftlichem Status, deren Ziel nicht die höchstmögliche Strafe, sondern ein respektvolles und gerechtes Miteinander ist.

Die Polizei als staatliches Gewaltmonopol darf nicht der verlängerte Arm jener sein, deren Interesse Kapital statt Bevölkerung ist. Echter Systemwandel heißt also auch, dass eine Polizei, eine Exekutivmacht, die damit beauftragt ist, Recht geltend zu machen, grundlegend umstrukturiert wird.

Es ist Zeit für Wandel.

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