Am heutigen Tag wird seit dem ersten Welt-Roma-Kongress vor 53 Jahren auf die Situation der Rom:nja und Sinti:zze aufmerksam gemacht.

Die Diskriminierung und Gewalt, die Rom:nja und Sinti:zze erfahren haben und immer noch erfahren, gerät oft in Vergessenheit. Sie gipfelte darin, als im Rahmen des Porajmos, wie der nationalsozialistische Völkermord an europäischen Rom:nja auf Romanesk genannt wird, 500.000 europäische Rom:nja getötet wurden. Die strukturelle Ungleichbehandlung konnte in den folgenden Jahrzehnten fortbestehen, sodass beispielsweise die nationalsozialistischen Verbrechen erst in den 1980er Jahren staatlich als solche anerkannt wurden.

Auch in der jüngeren Geschichte forderte rassistische Gewalt, die sich gegen Rom:nja und Sinti:zze richtete, immer wieder Todesopfer. 1995 tötete der rechtsextreme österreichische Terrorist Franz Fuchs in Oberwart im Burgenland Peter Sarközi, Josef Simon, Karl Horvath und Erwin Horvath. Die Bombe, die die vier tötete, war an ein Schild mit der Aufschrift „Roma zurück nach Indien“ angebracht. Am 22. Juli 2016 wurden der 15-jährige Rom Roberto R., und der 19-jährige Sinte Guiliano-Josef K. von einem Rechtsterroristen in München getötet. Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov und Vili-Viorel Păun, die am 19. Februar im Zuge des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau getötet wurden, waren ebenfalls Angehörige der Rom:nja und Sinti:zze. Ein Jahr später, am 19. Juni 2021 wurde der Rom Stanislav Tomáš in Teplice in Tschechien Opfer rassistischer Polizeigewalt. Er starb, nachdem ein Polizist sechs Minuten auf seinem Nacken kniete, noch im Krankenwagen.

Diese Beispiele äußerster Gewalt sind der Gipfel der Unterdrückung, die für viele Rom:nja und Sinit:zze Alltag ist. Sie äußert sich in beiläufigen Beleidigungen, in rassistischen Stereotypen, in Ausschlüssen oder in fehlendem Wissen über die eigene Geschichte, die aus Angst vor Unterdrückung und Diskriminierung oft nicht an jüngere Generationen weitergegeben wird.

Deshalb sagen wir in Gedenken an all jene, die Diskriminierung und Gewalt erfahren haben und in Solidarität mit denen, die für eine bessere Zukunft einstehen – niemals vergessen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert