Wir alle wissen, dass wir für unsere Arbeit weniger bezahlt kriegen, als wir an Mehrwert für unsere Arbeitgeber:innen schaffen. Das ist die Regel, der wir alle folgen – kein:e Arbeitgeber:in würde bewusst eine Person einstellen, wenn sie im Vorhinein schon wüsste, dass diese sie mehr kostet, als sie erwirtschaftet.
In der Praxis stellt sich aber immer die Frage, wie groß der Unterschied des Werts der eigenen Arbeitsleistung zum ausgehandelten Lohn denn tatsächlich ist. Egal, ob es jetzt intransparente oder überkomplizierte Gehaltsschemen sind, die Kultur der Geheimhaltung von Gehältern innerhalb einer Belegschaft, oder das national verbreitete Credo „über Geld spricht man nicht“ – es gibt ein systematisches Bemühen dafür, dass wir nie genau wissen, wie viel unsere Arbeitsleistung eigentlich genau wert ist. Und wieviel davon die Besitzenden für sich selbst abzweigen.
Und selbst wenn diese Zahlen öffentlich werden, sind die meisten von uns schon so von der Lohnarbeit abhängig, dass wir als Einzelne trotz der himmelschreienden Ungerechtigkeit nichts dagegen tun können. Aber zusammen können wir etwas tun. Zusammen können wir die Demokratisierung der Arbeit erwirken. Holen wir uns das zurück, was uns schon immer gehört hat: Den Mehrwert unserer eigenen Arbeit.