Superreiche gab es immer schon und eine wirklich gerechte Verteilung
von Einkommen und Vermögen noch nie. Manches war früher aber schon
deutlich anders und besser.
So war es für die meisten
Großunternehmer noch normal, große Teile des Ertrages in die Betriebe,
in Mitarbeiterwohnungen oder anständige Löhne zu investieren. Oft auch
nicht uneigennützig, weil Mitarbeiter mit halbwegs vernünftigen Löhnen, auch mehr konsumieren können.
Am Wohnungsbeispiel lässt sich das Ganze am besten veranschaulichen.
“Einst war es üblich, dass die großen Arbeitgeber Werkswohnungen für
ihre Arbeiter bauten, in denen diese gut und günstig wohnen konnten.
Ganze Stadtteile sind so entstanden, wie zum Beispiel in Berlin die
Siemensstadt.
Die Werkssiedlungen wurden versilbert. Aus
Wohnraum wurden Anlageobjekte. Die Eigentümer hatten die Wohnungen einst
gebaut, um den Wohlstand ihrer Arbeiter zu steigern. Für die Nachfahren
sind sie nun ein Instrument, um den Wohlstand der Eigentümer zu mehren.
Auf Kosten der Mieter.” (Zitat Stern Artikel, Quelle siehe Bild).
Heute werden auf Teufel komm raus die Renditen gesteigert. Der Preis:
Stagnierende oder sinkende Reallöhne, Investitionsstau und die
Betriebswohnungen kennen die meisten sowieso nur mehr aus dem
Märchenbuch. Und natürlich weniger Nachfrage, weil die Menschen weniger
Geld für Konsum haben.
Die Gewinne schmuggeln die Superreichen
an der Steuer vorbei in ihre Steuersümpfe, verprassen einen kleinen Teil
für ihr Leben in Saus und Braus und legen den großen Rest an den
Finanzmärkten an. Damit andere dafür arbeiten, dass aus ihren Milliarden
noch mehr werden. Oder sie berauben uns einfach gleich ganz direkt, wie
bei den CumEx-Geschäften, aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn man sich all das überlegt, braucht man sich nicht wundern, dass 2
von 3 Österreichern und Österreicherinnen mittlerweile eine
Reichensteuer verlangen. Sie haben genug von der Gier der Reichen.
Wer es wirklich ernst meint damit und Wandel verlangt, der muss auch
Teil davon werden, denn von Hoffen ist noch nie was besser geworden.
Und seien es nur ein paar Euro, mit denen du unsere Arbeit unterstützt. Wandel wirkt, mit dir: https://www.derwandel.at/spenden/
Wir leben in einer traurigen Welt. Wir reden die ganze Zeit von Klima- und Umweltschutz, aber sobald es um die Belange der Reichen geht, sind Klima und Umwelt völlig unwichtig. Man braucht nur die Zeitung aufzuschlagen: Zuerst stolpert man über einen Artikel über ein Klimaschutzprojekt, ein paar Seiten weiter jubelt die Sprecherin des Flughafens über erfreuliche Gewinnzuwächse und man wolle in Zukunft noch mehr Passagiere in die Luft bringen. Solche Widersprüche begegnen mir jeden Tag. Auch sollen wir hackeln bis zum Umfallen, damit die Wirtschaft ins Unermessliche wachsen kann (und die Reichen noch reicher werden). Dass permanentes Wirtschaftswachstum aber mit einem schädlichen Überkonsum, Klima- und Umweltzerstörung einhergeht, ist völlig egal. Auch die ständige Forderung nach einem Ausbau der Kinderbetreuung hat nur ein Ziel, nämlich, dass in Zukunft auch die Frauen der Wirtschaft (und den Reichen) in Vollzeit dienen können. Wie es den Kindern und den Frauen damit geht, ist ebenfalls völlig egal. Ich habe zudem Biologie mit Schwerpunkt Genetik studiert und kämpfe seit meinem Studienabschluss mit den miserablen Jobperspektiven, die seit meinem Abschluss vor ca. 15 Jahren nicht besser geworden sind – im Gegenteil. Mittlerweile ist mir klar geworden, dass es Biologen deshalb so schwer am Arbeitsmarkt haben, weil die Biologie der Wirtschaft bzw. den Reichen und Mächtigen nur wenig Nutzen bringt. Dabei wären Biologen, insbesondere Ökologen (die besonders schlechte Jobperspektiven haben), in der heutigen Zeit für die Menschheit so verdammt wichtig, sind die es doch, die die Zusammenhänge in der Natur am besten verstehen und daher einen wichtigen Beitrag für Umwelt- und Klimaschutz und im Kampf gegen das Artensterben leisten könnten.