Immobilienhaie sind die wahren Hausbesetzer, nur kommt bei ihnen nie die Polizei und räumt sie.
Letzte Woche haben mutige Menschen das Haus in der Hetzgasse 8 besetzt. Die Hetzgasse 8 steht dabei exemplarisch für all das, was falsch läuft in der Wohnraumplanung in Wien wie auch in vielen anderen Städten. Das Haus war früher im Besitz der Stadt Wien, wurde aber, so wie vieles, privatisiert. Die neuen Besitzer:innen hatten nur das schnelle Geld im Kopf und ließen die Immobilie weiter verfallen, damit die Mieter:innen ausziehen und das Haus abgerissen werden kann. Ziel ist, aus den 23 Wohnungen 56 zu machen und damit den Profit massiv zu steigern. Mehr dazu findet ihr hier: https://www.derstandard.at/story/2000108770411/hetzgasse-8-verkauft-luxuswohnungen-statt-gruenem-miethai
Zum Glück lassen sich das nicht alle gefallen: so haben vor ein paar Tagen mutige Menschen hier Stopp gesagt und das Haus besetzt. Es dauerte nicht lange, bis der Immobilienhai im Porsche vorfuhr und die Polizei zur Räumung instruierte, die das natürlich auch tat. Dass jedoch der Immobilienhai und andere permanent, teilweise über Jahre und Jahrzehnte, Häuser besetzen, ist dem Rechtsstaat dabei völlig egal. Er hilft den Immobilienhaien sogar bei ihren Hausbesetzungen.
Die Hetzgasse ist dabei nur ein Beispiel für die zigtausenden leerstehenden Wohnungen in Wien. Schätzungsweise sind das zwischen 35.000 und 60.000, viele davon einzig und allein aus der Profitgier einzelner heraus. Dass sich einige wenige auf dem Rücken vieler bereichern können ist ein weiteres Indiz dafür, wie krank unser System ist. Hier braucht es dringend Wandel!
Deshalb braucht es zum einen eine vollständige Erfassung des Leerstandes und zum anderen ein klares System, um diesen Missstand zu beenden. Deswegen wollen wir in Wien das Amsterdam-System umsetzen. Dort gilt seit Langem: Wer seine Wohnung über ein halbes Jahr leerstehen lässt, bekommt von der Stadt eine Mieter:in vermittelt. Gegen Gebühr versteht sich 🙂
Und wer in Wien Neubau wohnt, kann bei dieser Wienwahl im Bezirk sogar Wandel wählen, denn: Wer Wandel will, muss Wandel wählen!