Auch an den Spitzen der Gewerkschaften braucht es Wandel. Denn dort sitzen heute Spitzenverdiener, die so fern von den Lebensrealitäten der Menschen sind, dass sie sie eben gar nicht mehr vertreten können.
Der Herr Josef Muchitsch zum Beispiel, der als Nationalratsabgeordneter der SPÖ und als Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz auf unfassbare 19.281 Euro im Monat kommt. Das ist mehr als Minister:innen, Rechnungshofpräsident:innen oder Vizekanzler verdienen.
Völlig irre, aus Mitgliedsbeiträgen des ÖGB einem Nationalratsabgeordneten so ein Zusatzgehalt zu geben. Weiters stellt sich die Frage, ob ein 10.000-Euro-Job bei der Gewerkschaft kein Vollzeitjob ist, wie sonst kann man nebenbei noch Abgeordneter sein?
Oder umgekehrt: Ist Nationalratsabgeordneter sein für den Gewerkschafter keine Auslastung, sodass er nebenbei noch Vollzeit beim ÖGB arbeiten kann?
Solange solche Menschen ganz normale Arbeiter:innen und Angestellte vertreten, können wir nur verlieren und die letzten Jahrzehnte beweisen unsere These.
Wandel oder es kracht.
Update nach dem raschen Ende der Gehaltsverhandlungen: Es war klar, was passiert, wenn man mit solchen Minimalforderungen in Verhandlungen geht. Nach ein paar Stunden sind die Verhandlungen schon abgeschlossen, weil die Unternehmer natürlich sofort zustimmen und den Sekt aufmachen. Es kommen also 1,5 Prozent “Gehaltserhöhung”, also nur Inflationsabgeltung und damit eben keine Gehaltserhöhung. Zusätzlich gibt es eine lächerliche Prämie von 150 Euro, aber selbstverständlich nur freiwillig für die Unternehmen. Nur ihren paar Lehrlingen müssen sie diese zahlen.