Wir leben in einer Teil-Demokratie, denn ein großer Teil unseres Systems, unserer Gesellschaft, ist nach wie vor völlig undemokratisch organisiert: Die Unternehmen.
Ja, es gibt Betriebsräte, aber deren Macht ist mehr als begrenzt. Vor allem, wenn es um große Unternehmensentscheidungen, Gewinnverteilung oder Standortschließungen geht. Und es wird nicht besser, sondern schlechter.
Weltumspannende Konzerne, die wie zum Beispiel Facebook von einer einzigen Person kontrolliert werden, üben gewaltige Macht auf Medien, Politik und die Menschen aus. Sie sind völlig demokratiebefreit und durch ihre neuartigen Tätigkeitsbereiche hinken ihnen oft auch die Gesetze hinterher. Und an die bestehenden Gesetze halten sie sich auch eher nur punktuell.
Amazon, Google, Starbucks und Konsorten. Sie alle nutzen ihre Marktmacht, um kleine und mittlere Unternehmen vom Markt zu drängen und wirkliche Konkurrenten aufzukaufen. Sie lassen sich von Lobbyarmeen und korrupten und unfähigen Politikern Gesetze schreiben, damit sie weder Steuern zahlen noch sich an Antimonopolgesetze halten müssen.
Wenn wir in einer Demokratie leben wollen, dann müssen wir sie ständig erweitern, bis alle Lebensbereiche demokratisch organisiert sind. Mit undemokratischen Unternehmen gibt es keine Demokratie. Also beginnen wir dort mit dem nächsten Demokratiesierungsschub.
Trauen wir uns. Es gibt viel zu gewinnen.