Wir gehen ja auch nicht ins Wirtshaus und lassen nachher den Wirten die Rechnung bezahlen. Wer eine Leistung beauftragt und in Anspruch nimmt, muss diese auch bezahlen. Das gilt überall und muss daher selbstverständlich ebenso für Maklerprovisionen bei Privat- wie Gewerbeimmobilien bei Kauf und Miete gelten.
Für diese Gerechtigkeit muss der Gesetzgeber sorgen und auch dafür, dass die Kosten nicht über irgendwelche Schlupflöcher oder die Miete wieder den Falschen aufgebrummt werden.
Und bei diesem Thema sieht man auch sehr gut die Unzulänglichkeiten, ja auch die Gefahr der sogenannten Mittepolitik, wie sie zum Beispiel die Grünen betreiben. Das Thema Maklerprovisionen war schon lange eine rückständige und österreichische Besonderheit. In den meisten anderen Ländern wird selbstverständlich von den Auftraggeber:innen bezahlt.
In Österreich hat natürlich die ÖVP eine Änderung lange verhindert, denn für sie stehen die Makler:innen und vor allem die Besitzer:innen der Maklerbüros über den Interessen der Bevölkerung. Trotzdem war klar, dass ein Ende der Maklerprovisionen für Nicht-Auftraggeber:innen kommen wird. Doch anstatt ihre Regierungskraft dafür zu nutzen, haben die Grünen eine halbseidene Lösung, ja eigentlich nicht einmal in der Mitte zustandegebracht.
Die Grundsatzentscheidung, dass die Auftraggeber:innen zahlen sollen war klar, aber in der Ausführung wurde dieser Grundsatz einfach zur Verhandlung gestellt. Herausgekommen ist die geplante Abschaffung der Maklerprovisionen nur für Mieter:innen von Wohnimmobilien ab 2023 (schauen wir mal, was wirklich rauskommt, weil beschlossen ist noch nichts). Käufer:innen von Wohnimmobilien und Mieter:innen und Käufer:innen von Gewerbeimmobilien können weiter abgezockt werden und das jetzt sicher auch noch viel länger, weil die Grünen eine halbgare Lösung de facto einzementiert haben. Genau das gleiche Prinzip wie kürzlich bei den Vollspaltböden, die sie nicht abgeschafft, sondern im Endeffekt verlängert haben.
Es gibt noch viele Beispiele mehr davon, aber schon diese zeigen sehr eindrücklich, warum die angebliche Politik der Mitte nicht das kleinste, sondern fast das größte Übel ist.